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„Ist es wie bei ‚Ziemlich beste Freunde‘?“, fragen viele, wenn sie von dem Job als persönliche Assistenz hören. „Spielt ihr dann zusammen Karten, geht ihr spazieren?“, fragen einige.
Ich muss schmunzeln und überlege, wie ich meinen Alltag, mein Leben mit Assistenz, in wenigen Sätzen zusammenfassen kann. Es ist schwierig, weil ich meinen Alltag als recht normal empfinde, weil ich manchmal um die außergewöhnliche Situation vergesse. Dann fällt es mir wieder ein und ich erzähle:
Es ist im Grunde ein üblicher Alltag einer Mitte 30 Jährigen Frau, die in Hamburg lebt, aber von der Ferne träumt und manchmal sich dieser Sehnsucht voll hingibt. Bei diesem Job geht es um eine Frau, die beruflich vielfältig ist, die selten das Gefühl am Abend hat alles geschafft zu haben, weil der Tag zu wenig Stunden hat und die das Leben auf allen Ebenen genießt. Sie hört gern und viel Musik, interessiert sich für kulturelles aus der Stadt, Feminismus, Bücher und Anekdoten aus dem Leben der Anderen und des eigenen. Wenn die Haare schlecht sitzen, ist sie dankbar um den nordischen Wind, der es immer wieder richtet.
Der Job trägt den Titel „persönliche Assistenz“ und meint damit die Begleitung meiner Person im Alltag. Denn ich bin durch eine Muskelerkrankung darauf angewiesen, dass 24h jemand zur Verfügung steht, falls ich Unterstützung benötige. Die Unterstützung hat viele Facetten, ist unterschiedlich intensiv. Die Aufgaben bestehen aus Tätigkeiten im pflegerischen Bereich und im Haushalt, sowie als Berufs- und Freizeitassistenz, wie u.a. die Begleitung zu diversen Terminen, Events und Meetings. Manchmal sind es nur kleine Handreichungen, die meinen Alltag erleichtern, wenn der Kugelschreiber zum Beispiel zu Boden fällt.
Ob eine Stelle frei ist, kannst du hier sehen!